Der neue Businesstrend – das digitale Nomadentum

In einem Jahr von Südostasien nach Nordamerika und über Berlin nach Indonesien. Conni Biesalski führt ein Leben, von dem andere träumen.

In einem Jahr von Südostasien nach Nordamerika und über Berlin nach Indonesien. Conni Biesalski führt ein Leben, von dem andere träumen. Seit einigen Jahren verdient sie ihr Geld als „digitale Nomadin“ – und zeigt auch anderen, wie das möglich ist. Im Mai 2014 startete sie gemeinsam mit ihrem Reiseblogger-Kollegen Sebastian einen Onlinekurs, in dem man lernt, wie man einen langfristig erfolgreichen Blog aufbaut und damit auch Geld verdient. Damit eröffnet sie zahlreichen Menschen den Eintritt in eine neue Dimension der Berufswelt, die immer beliebter wird: das digitale Nomadentum.

Was sind digitale Nomaden?

Digitale Nomaden, das sind Unternehmer, Freelancer und seltener auch Angestellte, die ihren Job überwiegend über das Internet ausüben. Das bringt vor allem bei der Arbeitsplatzwahl viel Freiheit mit sich, denn für gewöhnlich werden für das digitale Nomadentum lediglich ein Laptop, ein Handy und eine stabile Internetverbindung benötigt. Ob im Internetcafé, daheim am Küchentisch oder im Hotel während einer Weltreise, als digitaler Nomade ist man arbeitsplatztechnisch weitestgehend ungebunden. Es ist dabei aber nicht zwangsläufig nötig, um die halbe Welt zu pendeln und im knappen Bikini vom Strand aus zu arbeiten, um als digitaler Nomade zu gelten, auch wenn so das Bild aussieht, das immer noch die meisten Menschen von diesem neuen Berufsfeld haben. Doch um sich einen digitalen Nomaden nennen zu können, ist das einzige Kriterium, das erfüllt werden muss, die Arbeitsplatzunabhängigkeit. Und gerade die wirkt auf viele Menschen so verlockend.

Der Arbeitsalltag digitaler Nomaden

Als eigener Chef nur dort arbeiten, wo es einem gefällt (vorzugsweise mit Blick aufs Meer oder die Berge) und die Option, einfach weiterziehen zu können, wenn man mal wieder einen Ortswechsel nötig hat – diese Aussichten scheinen für viele nahezu perfekt. Die Frage, wie man diesen Traum zur Realität macht, wird sich daher wohl schon der ein oder andere gestellt haben. Ein Punkt von großem Interesse ist dabei vor allem, wie der Arbeitsalltag als ortsunabhängiger Digitalarbeiter gestaltet ist. Dazu muss gesagt werden, dass die Arbeit als digitaler Nomade keinem klassischen Arbeitsmodell unterliegt. Es gibt beim digitalen Nomadentum so viele Arbeitsstile, wie es Arbeiter gibt. Jeder interpretiert den perfekten Arbeitsalltag anders. Während es für manche ausreicht, sich jeden Tag aufs Neue aussuchen zu können, wann sie mit der Arbeit beginnen und die Wahl zwischen Küchentisch und Caféstammplatz als Arbeitsort schon aufregend genug ist, reisen andere durch die ganze Welt und brauchen nur kurze Trips nachhause, um sich wieder zu erden.

Auch die Berufsauswahl im Bereich digitales Nomadentum ist groß und wächst aufgrund der zunehmenden Digitalisierung stetig weiter. Die meistens Berufe, die sich für das Leben als digitaler Nomade eignen, findet man in den Bereichen Programmierung und Webdesign. Auch E-Commerce Seiten und Onlineblogs haben sich in den letzten Jahren als teilweise sehr profitabel erwiesen. Besonders letztere erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.

Onlineberatung wird immer beliebter

Zu den erfolgreichsten Berufsfeldern des digitalen Nomadentums zählt vor allem das Bloggen. Gerade Websites zum Thema Beziehungen, auf denen beispielsweise „Ex zurück Tippsund hilfreiche Ratschläge zum Überwinden von Liebeskummer zu finden sind, werden immer beliebter. Während Beziehungs- und Trennungsberatung bis vor einigen Jahren nur in teuren Praxen möglich war, können Beziehungstherapeuten heute bundesweit via Internet gezielte Informations- und Beratungsangebote vermitteln. Gerade bei weit verbreiteten Problemen, wie Beziehungskrisen, Trennungsschmerz, unerfüllter Liebe oder sexuellem Frust, fühlen sich viele Experten dazu berufen, Hilfestellung zu leisten, die vielen Menschen gleichzeitig leicht zugänglich ist. 

Auch die Urlaubsberatung findet immer seltener in Reisebüros statt, denn nach Websites zum Thema Beziehungsberatung bilden Reiseblogs die zweitbeliebteste Kategorie. Zahlreiche digitale Nomaden dokumentieren ihre Reisen ausführlich und geben Tipps und Tricks weiter, die das Erkunden fremder Länder so leicht machen wie noch nie.

Die drittbeliebteste Kategorie bilden Fashionblogs. Websites, auf denen neue Trends vorgestellt und individuelle Typberatungen angeboten werden, können genau wie Reise- und Beziehungsblogs einen enormen Erfolg verbuchen. Statt auf Modezeitschriften und Fachgeschäfte vertrauen auch hier immer mehr Menschen auf schnelle und leicht zugängliche Informationen aus dem Internet.

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