A Tribute to Pollock

Sieben künstlerische Positionen zur Annäherung an Jackson Pollock anlässlich seines 100. Geburtstages.

Evelyn DOLL (A) / Christian KAMMERHOFER (A) / Ralf KAMPMANN-WILSKER (D) / Hajo LATZEL (D) / Gerlinde M. PAUSCHENWEIN (A) / Irene POLLAK (A) / Heli SCHNOELLER-MALEC (A)

Vernissage am Freitag, 16. März 2012, 19 Uhr
Cafe Club International C.I. Payergasse 14, 1160 Wien

Ausstellung bis 11. Mai 2012 täglich von 10-2 Uhr
Kunstaktion: „Projekt 4“ von Hajo LATZEL von 8. – 11. Mai ab 16 Uhr
Finissage und Präsentation „Projekt 4“ am Freitag, 11. Mai 19 Uhr
www.galeriestudio38.at/POLLOCK

Sieben künstlerische Positionen zur Annäherung an Jackson Pollock anlässlich seines 100. Geburtstages.

Am 16. März wird im Club International in Wien-Ottakring eine Gruppenausstellung von sieben Künstlerinnen und Künstlern eröffnet, die – anlässlich des 100. Geburtstages des US-amerikanischen Künstlers Jackson Pollock – in unterschiedlichen Ansätzen eine Annäherung an einen der wichtigsten Vertreter des Abstrakten Expressionismus des 20. Jahrhunderts versuchen.

Jackson Pollock gilt als zentraler Maler des "Action Painting". Mit der von ihm entwickelten innovativen „Dripping-Technik“ (Farbe wird auf die Leinwand getropft, geschüttet, gesprengt oder gespachtelt) beeinflusste er nicht nur die amerikanische, sondern auch die europäische Kunstgeschichte der Moderne wesentlich.

Dass beim Action Painting der Fertigungsprozess eines Kunstwerkes, der Malakt an sich im Vordergrund steht, lässt sich auch anhand der Werke der am Ausstellungsprojekt beteiligten Künstlerinnen und Künstler nachvollziehen. Es sind großteils experimentelle, spontane Arbeiten, die im Duktus und in der Umsetzung an das große Vorbild Pollock erinnern, jedoch die Eigenständigkeit des individuellen künstlerischen Ausdrucks beibehalten.

Evelyn Doll knüpft mit ihrer kleinformatigen abstrakten Collage auf Papier mit dem Titel „Mondfrau“ an die Technik von Schwarzweiß-Kompositionen Jackson Pollocks Anfang der 50er Jahre an. Diese Zeichnung bezieht sich auf das Gemälde "Die Mondfrau" (bzw. „Die Mondfrau durchschneidet den Kreis“) von 1942. Ihre Zugangsweise zur Bildfindung liegt an der Schnittstelle von trauminspirierter Phantasie und Abstraktion.
www.galeriestudio38.at/evelyndoll

Christian Kammerhofer ist mit vier großformatigen Arbeiten auf Papier und Holz vertreten, in denen er neben Acrylfarbe auch Teer und Collageelemente wie Scherenschnitte und Blätter verwendet. Aus der aktuellen Emotion heraus setzt der Künstler konsequent seine Gedanken um ohne Skizzen und Vorarbeiten. Dennoch wird nichts dem Zufall überlassen. Farbe dient ihm als Kompensator um Empfindungen und gesellschaftsrelevante Themen auf den Bildträger zu bringen. Dabei schließen sich viele Materialien an.
www.kammerhofer-christian.com

Ralf Kampmann-Wilsker kommt es bei seinen Bildern auf den Prozess an. Zufall und Absicht befinden sich im Wechselspiel. Manches entzieht sich seiner willentlichen Beeinflussung, folgt der Intuition. In der Auseinandersetzung mit dem Material, mit Farbe und Form fließen Gedanken, Wünsche, Erfahrungen, Gefühle als prägende Elemente mit ein. Jedes Gemälde, jede Graphik, jede Skulptur und jede Objektinstallation sieht er als Abdruck der sie schaffenden Persönlichkeit im Dialog mit dem Betrachter.
www.galeriestudio38.at/kampmann-wilsker

Hajo Latzel greift in seinen Bildern immer wieder auf die vorhandene Zeichensprache und Verständigungsstrukturen von Symbolen zurück, verstärkt und verändert sie und fügt neue hinzu. Der Aspekt der Komposition – wie in der Musik – mit einem begrenzten Tonvokabular durch immer wieder neue Anordnung ist ein wichtiger Arbeitsschritt in seinen Werken, wobei hier das Vokabular der Symbolik unbegrenzt scheint.

Hajo Latzel greift in seinen Bildern immer wieder auf die vorhandene Zeichensprache und Verständigungsstrukturen von Symbolen zurück, verstärkt und verändert sie und fügt neue hinzu. Der Aspekt der Komposition – wie in der Musik – mit einem begrenzten Tonvokabular durch immer wieder neue Anordnung ist ein wichtiger Arbeitsschritt in seinen Werken, wobei hier das Vokabular der Symbolik unbegrenzt scheint.

Mit „Projekt 4“ gestaltet er ein würfelförmiges Objekt als „work in progress“, das er in Deutschland begonnen hat und das er nun in Wien fortsetzt: Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und Altersgruppen werden eingeladen, sich vor Ort an einem künstlerischen Prozess zu beteiligen. Auf den 6 Flächen des Würfels können sie spezielle Paintings in Form von Signets anfertigen. Der besondere Reiz liegt in der Auseinandersetzung des Künstlers mit meist nie oder kaum mit Kunst in Verbindung gekommenen Personen. Jeder kann auf dem Werk seinen eigenen Duktus hinterlassen. Das Werk verschmilzt diese Unterschiede und wird so zu einer gemeinsamen Arbeit. Das Tool, mit denen die Signets entstanden sind und entstehen werden, ist eine Hommage an "Jackson Pollock". Das Ergebnis wird am letzten Ausstellungstag am 11. Mai im Rahmen der Finissage präsentiert.

Mit dem Bild „Vorwürfe“ (Vinylguss auf Aluplatte) hat Hajo Latzel anstatt der Industriefarbe aus der Tube – bei Pollock – die Farbfolie der Industrie verwendet. In den aufeinander zu laufenden, banalen aus der Folie geschnittenen Alltagsgegenständen ist die Verbindung zu Pollock zu sehen. Bei einem Streit wirft man dem Anderen unkontrolliert emotionale Dinge vor, im Bildergebnis entsteht aber die Aussage. Auch hier steht der Fertigungsprozess des Kunstwerkes im Vordergrund.
www.hajo-latzel.de

Gerlinde M. Pauschenwein spielt in ihren Bildserien mit der Vielfalt und Buntheit des Lebens. Fasziniert von der Freiheit des Action Paintings als Maltechnik bietet ihr das Gegenstandslose, die Abstraktion eine Fülle von Möglichkeiten, ihrer Experimentierfreudigkeit freien Lauf zu lassen. Jenseits von bewusster Beeinflussung kommt die Kraft einzig und allein durch den dynamischen Ausdruck des Künstlers. Dem Zufall wird viel Raum gegeben – keines ihrer Bilder ist reine Komposition im Sinne eines geplanten Bildaufbaus. In diesen Malprozessen immer ganz auf sich selbst zurückgeworfen projiziert sie ihre Gedanken auf die Leinwand und lässt sie durch die Kraft der Farben sprechen.
www.atelier-linde-pauschenwein.at

Irene Pollak zeigt eine Werkserie von grafisch überarbeiteten Digital-Collagen, die mit ihrem literarischen Schaffen in unmittelbarer Verbindung stehen. Sprache und Bild werden zu einer Einheit oder ergänzen einander.
www.galeriestudio38.at/pollak

Heli Schnoeller-Malec bezeichnet sich als Manieristen, der beim Malen nie aufhören kann. Farben, Formen und unzählige akribische Pinselstriche üben eine große Faszination auf ihn aus. Seine Arbeiten sind ein fortwährender Prozess. Er legt solange Farbe auf die Leinwand, bis das Gefühl der Harmonie entsteht. Im Grunde ist ein Bild für ihn nie fertig, reift seiner Ansicht nach im Laufe der Zeit wie das Leben. Ohne an einen bestimmten Stil gebunden zu sein, verweist Schnoeller-Malec immer wieder auf Pollocks frühere Auseinandersetzung mit dem Kubismus und dem Surrealismus.
www.helimalec.at

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